Ötztaler Radmarathon 2005

Und wieder hat der Berg, nein, haben die Alpenpässe gerufen. Es galt schließlich meine Vorjahreszeit von 9h 3min und 38s genau noch um mindestens diese 3min und 38s zu verbessern um die ominöse Neunstundengrenze zu knacken.

Seit Mitte Juni kannte ich nur noch ein sportliches Ziel, eben diese Radmarathon am 29.08.2005. Nach unzähligen Berg-Trainingseinheiten im Erzgebirge ließen meine Trainingswerte, im Vergleich zu letztem Jahr, Gutes erhoffen und so fuhr ich voller Vorfreude nach Sölden.

Wie auch schon im letzten Jahr stand der Samstag ganz im Zeichen einer kleinen Bergwanderung, welche sich leider in Hinblick auf den Marathon am kommenden Tage zum absoluten Supergau entwickeln sollte. So zog ich mir bei einem etwas anspruchsvolleren Abstieg einen Muskelfaserriss in der linken Wade zu, welche eine Teilnahme in weite Ferne rücken ließ. Zudem verschlechterte sich das Wetter zunehmend, was meine Motivation nicht gerade anhob.

 
Wanderung
Wanderung
 

Am kommenden Morgen stand ich aber dennoch in der Früh auf, hoffend auf das Wunder, meine Wade könnte sich soweit gebessert haben, dass ich dennoch den „Ötzi“ bestreiten könnte. Das Laufen war noch genauso beschwerlich wie Tags zuvor, aber: siehe da, auf dem Rennrad sitzend waren die Schmerzen fast weg, und ich beschloss es zu versuchen.

 
Startverbereitungen
Startverbereitungen
 
 
Start
Start
 

Wieder ging es um Punkt 6:30 Uhr los. Nur das Wetter war im Vergleich zu letztem Jahr erheblich schlechter. Den ersten Anstieg zum Kühtai hinauf ging der Nieselregen letztendlich in Regen über, was berghoch nicht die entscheidende Rolle spielte, aber wer einmal im Regen bei knapp über 0°C einen Alpenpass auf dem Rad hinein gefahren ist, weiß was Kälte ist.

 
Brenner
Ankunft Brenner
 
 
Brenner
Brenner Labestation
 

Völlig entkräftet und durchgefroren kam ich schließlich am Brenner an, wo mein Begleitfahrzeug auf mich wartete. Ich spielte schon mit dem Gedanken hier auszusteigen, aber mein Trainer ermunterte mich, dass das Wetter auf italienischer Seite besser sein solle.

 
Ankunft
Zieleinfahrt
 
 
Ziel
Ziel in Sölden
 

In einer Zeit von 9h 20min und 37s erreichte ich das Ziel in Sölden. Mein eigentliches Ziel einer Gesamtzeit von unter neun Stunden hatte ich somit deutlich verpasst. Dennoch kann ich in Hinblick auf das schlechte Wetter und die erhebliche Verletzung sagen: Sich selbst zu überwinden ist der größte Sieg!

 
Top Wetter
Bestes Wetter am Tag darauf
 

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